Schuld seien die Gemeinden
Der Bundesrat stärkt der Serafe AG daher den Rücken. Verantwortlich für das Chaos seien die Einwohnerdienste der Gemeinden, die immer noch falsche Daten liefern würden. «Die Serafe ist darauf angewiesen, dass sie jeden Monat korrekte, aktuelle Daten von den Gemeinden bekommt, da sie nur mit diesen Daten arbeiten darf», nimmt der Bundesrat die Firma in Schutz. Das Problem besteht seit Anfang 2019, als die Serafe das Inkasso der Radio- und TV-Gebühren übernahm. Daran konnte auch Krisengipfel mit dem Bundesamt für Kommunikation nichts ändern.

Problem dürfte nie ganz verschwinden
Die Gemeinden wehren sich gegen die Beschuldigung. Carmela Schürmann, stellvertretende Leiterin des Personenmeldeamts der Stadt Zürich und Präsidentin des Verbandes der Schweizerischen Einwohnerdienste, sagt gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Wir führen die Einwohnerregister korrekt.» Sie weist jedoch darauf hin, dass allein in der Stadt Zürich jeden Monat über 10’000 neue Zu-, Um- und Wegzüger gezählt würden. Es komme daher zu Überschneidungen zwischen neuen und alten Mietern, die überdies zwei Wochen Zeit hätten, sich bei der Gemeinde neu anzumelden. Für Schürmann ist klar, dass das Problem der fehlerhaften Rechnungen nie ganz verschwinden wird und den Gemeinden ein Mehraufwand bleiben wird.