Der Widerspenstige Hinzugefügt am 5. April 2019 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (Textauszug Beobachter vom 29. März 2019 / von Balz Ruchti) Der Berner Ernst Schmutz bezahlt keine Bussen, er geht lieber ins Gefängnis – für seine Freiheit. Jetzt sucht er Gleichgesinnte. Bei der ersten Verhaftung kommt es fast zu einem verheerenden Missverständnis: Ernst Schmutz macht sich in seinem Bauwagen gerade bereit zum Gehen. Er hat den Rucksack geschultert, die schweren Schuhe geschnürt und ein Messer in der Hand, das er einstecken will. Da klopft es. Die Tür klemmt, springt dann auf, und schon hat Schmutz zwei Pistolen am Kopf.Dass die beiden überraschten Polizisten ihre Waffen zogen, «ist einigermassen verständlich», sagt Ernst Schmutz. Aber das Ganze habe seinen Ruf ramponiert. Seither warte die Polizei meist, bis er irgendwo unterwegs ist, um ihn festzunehmen. Und für eine Weile kam sie jeweils mit einem ansehnlichen Aufgebot. Ernst Schmutz ist ein selbsterklärter Buessehöckler. Statt seine Bussen zu bezahlen, lässt er Mahnungen und Betreibungsandrohungen liegen und sämtliche Fristen verstreichen – auch diejenige zum Haftantritt. Darum wird er früher oder später verhaftet, damit er die Busse absitzt. Fünfmal sass Schmutz bisher ein. Einmal im Amtshaus in Bern, einmal im Bezirksgefängnis in Baden: «Dort ist es im Sommer so heiss, dass die Leute viermal am Tag unter die Dusche stehen.» Und dreimal im Regionalgefängnis Burgdorf. Rund 25 Tage insgesamt. Weiterlesen.