Einwanderer und Expats machen 1/4 der Bevölkerung aus Hinzugefügt am 13. Mai 2019 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (Textauszug NZZ vom 13. Mai 2019 / von Peter A. Fischer) Über zwei Millionen Menschen in der Schweiz sind Ausländer. Einige sind sehr mobil, doch ein grosser Teil ist gekommen, um zu bleiben. Eine grossangelegte Umfrage des nationalen Forschungsschwerpunktes für Migration und Mobilität (NCCR) erlaubt interessante Aufschlüsse darüber, wer und was dahintersteckt. Es sind viele, und die meisten sind bemerkenswert gut integriert. Wohl auch deshalb scheint ihre Neigung, die Schweiz wieder zu verlassen, über die Zeit abzunehmen. Mit einem Viertel der ständigen Wohnbevölkerung und einem ganzen Drittel der Erwerbstätigen hat die Schweiz nach Luxemburg und Liechtenstein den höchsten Ausländeranteil unter den EU- und Efta-Staaten. Etwa zwei Drittel aller Einwanderer stammen aus dem EU-Binnenmarkt, wobei in den letzten Jahren der Anteil der Deutschen (14,3%) und der Portugiesen (12,5%) am stärksten gestiegen ist. Zusammen mit den Italienern (14,9%) stellen sie heute die grössten Einwanderergruppen. Das zeigt, dass die Migration im Rahmen der Personenfreizügigkeit zwar primär Arbeitsmarkt- und Nachfrage-gesteuert war. Dabei zogen aber sowohl eher Hochqualifizierte (vor allem aus Mittel- und Nordeuropa) wie auch weniger Gebildete (meist aus Südeuropa) in die Schweiz. 30 Prozent sind nach zwei Jahren wieder weg Wegen der restriktiveren Bewilligungspraxis sind aus Nordamerika und Asien vorwiegend Spezialisten in die Schweiz gekommen, während die Zuwanderung aus Afrika meist politische und familiäre Gründe hat. Daraus haben sich drei Typen von Migranten ergeben: erstens die hochqualifizierten, mobilen Expats und Spezialisten, zweitens die unter dem Regime der Personenfreizügigkeit primär beruflich orientierten Einwanderer und drittens die Flüchtlinge und Immigranten aus Drittweltländern… … Über ihre Absichten befragt, zeigt sich, dass mit der Dauer ihres Aufenthalts der Anteil derjenigen Einwanderer stark zunimmt, die für immer in der Schweiz bleiben wollen. 2018 betrug er im Durchschnitt 42%. Allerdings verzerrt hier ein Selektionseffekt das Bild: Jene, die nur für kürzere Zeit bleiben wollten und tatsächlich wieder gegangen sind, sind nämlich in der Auswahl nicht berücksichtigt… Wie erfolgreich die Schweiz darin ist, Einwanderer in den Arbeitsmarkt zu integrieren, zeigt sich etwa in den beachtlichen 78% bei den Männern und den 69% bei den Frauen, die sagen, sie hätten eine Arbeit, bei der sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten gut bis sehr gut nutzen könnten… Der Anteil derjenigen, die angeben, die Migration in die Schweiz habe ihre berufliche Situation verbessert, hat sich zwischen 2016 und 2018 von 71 auf 78% erhöht. Damit zusammenhängen dürften auch die insgesamt guten sprachlichen Fähigkeiten, die sich die Einwanderer zumessen. 2018 gaben 71% an, alles oder das meiste einer Landessprache zu verstehen. Wie gut die Ausländer in der Schweiz integriert sind, zeigt sich auch daran, dass drei Viertel angeben, sie fühlten sich hauptsächlich oder völlig der Schweizer Gesellschaft zugehörig. 45% sind absolut zufrieden und weitere 42% zufrieden mit ihrer Entscheidung, in die Schweiz gezogen zu sein. Nur 17% finden es schwierig, sich an den Schweizer Lebensstil anzupassen. Selbst 40% der Afrikaner halten dies für völlig problemlos. Allerdings gibt über alle Gruppen hinweg ziemlich konstant rund ein Viertel an, es sei schwierig, Schweizer Freunde zu finden, und immerhin ein Fünftel der Frauen und ein Siebtel der Männer hat öfters Heimweh. Migration ist eben nicht nur bereichernd, sondern zuweilen auch schmerzlich und anstrengend. Weiterlesen mit diversen Detailgrafiken.