Jetzt rüsten sich Behörden für die grosse Konkurswelle Hinzugefügt am 3. November 2020 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (Textauszug Sonntags-Zeitung vom 1. November 2020 / von Erich Bürgler, Karin Kofler) In Zürich mieten die Behörden Büros an und haben zehn Vollzeitstellen geschaffen, um den erwarteten Anstieg von Firmenpleiten zu bewältigen. Die Türen des Zürcher Hotels Ascot sind seit Freitag versiegelt. Hoteldirektor Christian Frei, der das Haus seit 1996 gepachtet hatte, musste die Schlüssel abgeben. Das Konkursamt hat nun das Sagen. Das Hotel überlebte die Corona-Krise nicht, weil der Vermieter Frei offenbar nicht entgegengekommen war beim Mietzins. Die Zürcher Behörden glauben, dass dies erst der Anfang ist. Sie rüsten sich auf einen Ansturm bei der Bearbeitung von Konkursen. Denn die Konjunkturprognosen verheissen nichts Gutes. «Das Notariatsinspektorat geht tatsächlich davon aus, dass mit einer erheblichen Zunahme der Konkursverfahren gerechnet werden muss», sagt Andrea Schmidheiny Konic, Sprecherin beim Obergericht des Kantons Zürich. Ein Spezialteam für Firmenpleiten Dieser Tage nimmt deshalb ein Spezialteam mit zehn Vollzeitstellen seine Arbeit auf. Für diese «Mobile Equipe+», über welche die «Finanz und Wirtschaft» erstmals berichtete, haben die Behörden extra Büroräumlichkeiten angemietet. Die Sondertruppe soll Konkursverfahren als Ganzes übernehmen und erledigen. Dabei rechnet man in Zürich offensichtlich mit einer lang andauernden Krise. Es handle sich um eine «zeitlich einstweilen auf zwei Jahre befristete Einheit im Hinblick auf eine mögliche Konkurswelle», sagt Schmidheiny Konic. Der Konkurs des Hotels Ascot sei der erste «Corona-Konkurs», den die Mobilie Equipe+ übernehme. Auch in Basel blickt man wenig zuversichtlich nach vorn. «Wir erwarten, dass die Konkurse zunehmen», sagt Matthias Häuptli, Leiter Konkurse Basel-Stadt. Es gebe bei einer Wirtschaftskrise immer eine Verzögerung von rund einem halben Jahr, bis sich das auf die Arbeit des Amtes durchschlage. Im Fall der Corona-Krise könne das etwas länger dauern. Extra Personal stellte man in Basel aber nicht ein… Ähnlich klingt es aus Bern. Die Zahl der Konkurse sei im Rahmen des Vorjahres, sagt Sandro Campigotto, Leiter des Konkursamtes Bern-Mittelland. Die Verwaltungsregion umfasst 85 Gemeindem mit rund 400’000 Einwohnern. Eine Prognose sei derzeit schwierig. Ein Blick auf die Statistik zeigt schweizweit in den ersten neuen Monaten sogar einen Rückgang. So nahm die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in der Schweiz von Januar bis September um 21 Prozent ab, wie der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B jüngst meldete. Jedoch ist die Lage je nach Branche unterschiedlich. Ein erhöhtes Risiko einer Pleite sieht Bisnode in der Holz- und Möbelindustrie, im Baugewerbe, im Gastgewerbe sowie bei Handwerksbetrieben. Büroräumlichkeiten in Zürich angemietet «Diese Phase der signifikanten Untersterblichkeit kommt nun allerdings zu einem Ende», meldeten kürzlich Forscher der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich. Als «Untersterblichkeit» bezeichnen sie das Phänomen, dass im Frühling und Sommer wegen der Corona-Massnahmen deutlich weniger Konkurse angemeldet wurden, als zu erwarten gewesen wäre. Das ändere sich nun wegen der wegfallenden Stützungsmassnahmen des Bundes. Derweil haben einzelne Konkursämter des Kantons Zürich jetzt schon mehr Arbeit. «Einige davon befinden sich in der Stadt Zürich, andere aber auch in ländlicheren Gebieten», sagt Andrea Schmidheiny Konic. Über den ganzen Kanton gesehen, habe sich die Lage aber noch nicht verschärft. Für die neu konzipierte Mobile Equipe+ werden nun eigens Büroräumlichkeiten in der Stadt angemietet, zu deren Standort man aber noch nichts Genaueres sagen will, da die Verhandlungen noch laufen. Weiterlesen.
Ein Spezialteam für Firmenpleiten Dieser Tage nimmt deshalb ein Spezialteam mit zehn Vollzeitstellen seine Arbeit auf. Für diese «Mobile Equipe+», über welche die «Finanz und Wirtschaft» erstmals berichtete, haben die Behörden extra Büroräumlichkeiten angemietet. Die Sondertruppe soll Konkursverfahren als Ganzes übernehmen und erledigen. Dabei rechnet man in Zürich offensichtlich mit einer lang andauernden Krise. Es handle sich um eine «zeitlich einstweilen auf zwei Jahre befristete Einheit im Hinblick auf eine mögliche Konkurswelle», sagt Schmidheiny Konic. Der Konkurs des Hotels Ascot sei der erste «Corona-Konkurs», den die Mobilie Equipe+ übernehme. Auch in Basel blickt man wenig zuversichtlich nach vorn. «Wir erwarten, dass die Konkurse zunehmen», sagt Matthias Häuptli, Leiter Konkurse Basel-Stadt. Es gebe bei einer Wirtschaftskrise immer eine Verzögerung von rund einem halben Jahr, bis sich das auf die Arbeit des Amtes durchschlage. Im Fall der Corona-Krise könne das etwas länger dauern. Extra Personal stellte man in Basel aber nicht ein… Ähnlich klingt es aus Bern. Die Zahl der Konkurse sei im Rahmen des Vorjahres, sagt Sandro Campigotto, Leiter des Konkursamtes Bern-Mittelland. Die Verwaltungsregion umfasst 85 Gemeindem mit rund 400’000 Einwohnern. Eine Prognose sei derzeit schwierig. Ein Blick auf die Statistik zeigt schweizweit in den ersten neuen Monaten sogar einen Rückgang. So nahm die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in der Schweiz von Januar bis September um 21 Prozent ab, wie der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B jüngst meldete. Jedoch ist die Lage je nach Branche unterschiedlich. Ein erhöhtes Risiko einer Pleite sieht Bisnode in der Holz- und Möbelindustrie, im Baugewerbe, im Gastgewerbe sowie bei Handwerksbetrieben. Büroräumlichkeiten in Zürich angemietet «Diese Phase der signifikanten Untersterblichkeit kommt nun allerdings zu einem Ende», meldeten kürzlich Forscher der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich. Als «Untersterblichkeit» bezeichnen sie das Phänomen, dass im Frühling und Sommer wegen der Corona-Massnahmen deutlich weniger Konkurse angemeldet wurden, als zu erwarten gewesen wäre. Das ändere sich nun wegen der wegfallenden Stützungsmassnahmen des Bundes. Derweil haben einzelne Konkursämter des Kantons Zürich jetzt schon mehr Arbeit. «Einige davon befinden sich in der Stadt Zürich, andere aber auch in ländlicheren Gebieten», sagt Andrea Schmidheiny Konic. Über den ganzen Kanton gesehen, habe sich die Lage aber noch nicht verschärft. Für die neu konzipierte Mobile Equipe+ werden nun eigens Büroräumlichkeiten in der Stadt angemietet, zu deren Standort man aber noch nichts Genaueres sagen will, da die Verhandlungen noch laufen. Weiterlesen.
Büroräumlichkeiten in Zürich angemietet «Diese Phase der signifikanten Untersterblichkeit kommt nun allerdings zu einem Ende», meldeten kürzlich Forscher der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich. Als «Untersterblichkeit» bezeichnen sie das Phänomen, dass im Frühling und Sommer wegen der Corona-Massnahmen deutlich weniger Konkurse angemeldet wurden, als zu erwarten gewesen wäre. Das ändere sich nun wegen der wegfallenden Stützungsmassnahmen des Bundes. Derweil haben einzelne Konkursämter des Kantons Zürich jetzt schon mehr Arbeit. «Einige davon befinden sich in der Stadt Zürich, andere aber auch in ländlicheren Gebieten», sagt Andrea Schmidheiny Konic. Über den ganzen Kanton gesehen, habe sich die Lage aber noch nicht verschärft. Für die neu konzipierte Mobile Equipe+ werden nun eigens Büroräumlichkeiten in der Stadt angemietet, zu deren Standort man aber noch nichts Genaueres sagen will, da die Verhandlungen noch laufen. Weiterlesen.