Betreibungsämter an ihren Grenzen Hinzugefügt am 7. März 2024 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (Textbeitrag 20 Minuten vom 7. März 2024 / von Jan Janssen) Die Betreibungsämter im Kanton Zürich haben immer mehr zu tun. Im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den Zahlungsbefehlen einen Anstieg von knapp zehn Prozent. Die Rechnungen nehmen kein Ende: Mieten, Krankenprämien und Lebensmittel werden teurer. Da ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Und wenn die Bezahlung mal ausbleibt, lässt die Betreibung meist nicht lange auf sich warten. In Zürich kommt dies immer öfter vor. Im ganzen Kanton sind im letzten Jahr insgesamt 440’256 Zahlungsbefehle registriert worden, wie die Statistik des Betreibungsinspektorats des Kantons Zürich zeigt. Das ist ein Anstieg von knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Betreibungsamt Küsnacht-Zollikon-Zumikon allein verzeichnete 19’715 solche Fälle im letzten Jahr – auf die Fallzahlen bezogen ein Rekord, wie die Gemeinde kürzlich verkündete. Kreis 11 ist Spitzenreiter Auf die Bevölkerungszahlen des ganzen Kantons gerechnet hätten im letzten Jahr 27 Prozent der Einwohner eine Betreibung erhalten. Die meisten Betreibungen wurden im Zürcher Kreis 11 verzeichnet. Dort wurden 2023 ganze 22’906 Zahlungsbefehle registriert. Bereits im 2022 war der Kreis mit 21’866 Spitzenreiter. Auf den damaligen Bevölkerungsstand gerechnet hätten dort im Jahr 2022 sogar gut 28 Prozent der Einwohner eine Betreibung erhalten. «Es sind Nachwehen der Corona-Pandemie» Thomas Winkler, Präsident des Verbands der Gemeindeammänner und Betreibungsbeamten des Kantons Zürich (VGBZ), hat eine Erklärung für die Rekordzahlen: «Es sind Nachwehen der Corona-Pandemie», erklärt er gegenüber der «Zürichsee Zeitung». Entlastende Massnahmen, wie Teilerlasse von Geschäftsmieten, hätten damals für einen Einbruch der Betreibungszahlen gesorgt. Nun müsse sich das System erst wieder einpendeln. Zu den hohen Fallzahlen komme hinzu, dass der Umgang mit den Betriebenen öfters als früher schwierig sei. «Seit Corona wird mehr hinterfragt.» Der Respekt vor den Behörden habe laut Winkler abgenommen. «Die Kunden werden frecher, beleidigen und bedrohen Mitarbeiter.»