Die Schuldenfalle – Und wenn es mich trifft? Hinzugefügt am 13. September 2017 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (SRF DOK, Erstausstrahlung 13.9.2017, 22.55 Uhr SRF 1 / Ein Film von Claudio Tonetti und Marc Wolfensberger) Nach vorherrschender Meinung war Überschuldung bisher etwas, in das sich der Betroffene selbst hineinmanövriert, weil er jung und verschwenderisch ist, Kleinkredite aufnimmt und mit Geld generell nicht umgehen kann. Das stimmt, teilweise. Doch in den Betreibungsämtern der Schweiz gehen immer mehr Menschen ein und aus, die einen Schicksalsschlag erlitten haben: Scheidung, Verlust des Arbeitsplatzes oder Krankheit. Im Dokumentarfilm „Die Schuldenfalle“ erzählen diese von ihrem tiefen Fall und dem schwierigen Weg aus der Krise in einem Land, in dem der Überschuldung schon fast das Stigma einer Krankheit anhaftet, für die man sich schämen muss. Pierre-Yves war in leitender Stellung an einer Fachhochschule im Kanton Waadt tätig und verdiente monatlich fast 10 000 Franken – bis er entlassen wurde. Rita war Abteilungsleiterin in einem grösseren Geschäft, bevor sie von ihrem Chef zurückgestuft wurde und ein Drittel ihres Lohnes einbüsste. Und Mustafa fiel nach einer schwierigen Scheidung unter sein Existenzminimum. Diese Fälle sind beispielhaft für fast 8 Prozent aller Schweizer Haushalte, oder 570 000 Personen, die heute überschuldet sind. Die Betreibungsämter haben alle Hände voll zu tun: Innerhalb von 25 Jahren hat sich die Zahl der Zahlungsbefehle verdoppelt. Monatlich wird mehr als 100 000 Menschen der Lohn gepfändet, um die Tilgung ihrer Schulden zu erzwingen. Weitere Informationen zum Dokumentarfilm.