Grosse Mehrheit will eine Einheitskrankenkasse Hinzugefügt am 30. September 2025 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (Textbeitrag und Umfrage zu Gesundheitskosten von Tamedia und 20 Minuten, publiziert am 30. September 2025 / von Iwan Städler) Die steigenden Prämien belasten viele. Jetzt zeigt eine Befragung des Tages-Anzeiger: Weniger Spitäler wollen die meisten nicht. Aber sie befürworten eine Kasse für alle. In Kürze: Eine Mehrheit von 56 Prozent lehnt Spitalschliessungen trotz Expertenempfehlungen ab. Die Grünliberalen unterstützen als einzige Parteibasis das Reduzieren von Spitälern. 68 Prozent der Befragten befürworten eine Einheitskasse über alle Parteigrenzen hinweg. 4,4 Prozent mehr Prämien verlangen die Krankenkassen in der Schweiz im nächsten Jahr. Dies, nachdem sie bereits in den letzten Jahren um durchschnittlich 6 Prozent (2025), 8,7 Prozent (2024) und 6,6 Prozent (2023) aufgeschlagen haben. Von solchen Lohnerhöhungen können die allermeisten Prämienzahler nur träumen. Entsprechend stark beschäftigen die jährlichen Aufschläge der Kassen. Das widerspiegelt sich in unserer Umfrage, die das Institut Leewas für Tamedia und «20 Minuten» durchgeführt hat. 53 Prozent der über 24’000 Befragten geben an, die steigenden Prämien seien für sie belastend. Weitere 14 Prozent erklärten, sie wüssten nicht mehr oder kaum mehr, wie sie die Krankenkassenrechnungen bezahlen sollten. Nur für 28 Prozent fallen die Prämien kaum ins Gewicht. Nur die Grünliberalen wollen Spitäler schliessen Was aber wollen die Befragten dagegen unternehmen? Viele Experten raten zu einer Reduktion der Spitäler. Heute gibt es in der Schweiz über 250 Kliniken mit einem breiten Angebot. Bei einigen Operationen erreichen nicht einmal die Hälfte der Spitäler die Mindestfallzahlen, die von der Konferenz der Gesundheitsdirektoren empfohlen werden. Das drückt auf die Qualität – und auf die Kosten. Eine Mehrheit der Befragten will allerdings nichts wissen von weniger Spitälern. 56 Prozent sprechen sich dagegen aus. Nur 36 Prozent sind dafür. Besonders schlecht kommt das Spitalschliessen bei den Anhängerinnen und Anhängern der SVP an. Unter ihnen sind lediglich 26 Prozent dafür. Auch bei der Basis aller anderen Parteien findet sich dafür keine Mehrheit. Mit einer Ausnahme: Die Grünliberalen sind mit 56 Prozent dafür. Deutlich beliebter ist bei den Befragten das Einführen einer Einheitskrankenkasse. Beeindruckende 68 Prozent sprechen sich dafür aus. Und lediglich 27 Prozent sind dagegen. Egal, welche Partei die Befragten wählen, wie viel sie verdienen und welchen Geschlechts sie sind: Überall will eine Mehrheit die Krankenkassenvielfalt abschaffen und stattdessen eine Einheitskasse einführen. Auch frühere Umfragen kamen zu einem ähnlichen Resultat. An der Urne hingegen hat das Volk die Einheitskasse bereits viermal abgelehnt. Letztmals geschah dies 2014, als sich 61,5 Prozent dagegen aussprachen. Genf, Waadt, Neuenburg und Jura waren zwar mehrheitlich dafür, aber alle anderen Kantone dagegen. Wechselt die Bevölkerung die Meinung, nachdem sie sich im Abstimmungskampf mit der Einheitskasse auseinandergesetzt hat? Oder hat die Stimmung seit 2014 gedreht? Gut möglich, dass dies an der Urne geklärt wird. Der SP-Parteitag hat Ende 2023 eine solche Volksinitiative beschlossen. Sie soll in einer breiten Allianz lanciert werden.