Schuldenfalle Weihnachten Hinzugefügt am 22. Dezember 2017 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (Textauszug Blick vom 22. Dezember 2017 / von Petar Marjanovic) Immer häufiger werden Weihnachtsgeschenke auf Pump gekauft. Der fall der Cembra Money Bank zeigt auf, wie perfide kurz vor Heiligabend für das schnelle Geld geworben wird. Die Cembra Money Bank wirbt gerne mit den schönen Seiten des Lebens. Verführerisch lächelt etwa Ex-Miss-Schweiz Christa Rigozzi (34) von den Plakaten des Unternehmens und preist Kleinkredite an – flankiert von schicken Autos und neuen Möbeln. An Weihnachten erreicht der Konsumrausch in der Schweiz den Höhepunkt. Und auch die Werber von Cembra laufen zur Hochform auf. Wie perfide sie dabei vorgehen, zeigt ein aktueller Fall: Im November verschickte Cembra an zahlreiche „hochgeschätzte ehemalige Kunden“ einen Brief, in dem sie aggressiv und mit Geschenken für ihre Kredite wirbt… Das Parlament hat aggressive Kreditwerbung verboten. Seit bald zwei Jahren gibt es ein solches Verbot, wie ein Blick ins Konsumkredit-Gesetz zeigt. Der Dachverband der Kreditinstitute konkretisierte in einer brancheninternen Bestimmung, was genau „aggressiv“ bedeutet: So ist etwa Werbung für Jugendliche verboten. Ein anderer Punkt betrifft sogenannte „ökonomisch unlogische“ Argumente, wie Max Klemenz von der Zürcher Schuldenberatung erklärt. „Dieser Brief ritzt zumindest diesen Punkt“, sagt der Mann, der Schweizer Familien aus der Schuldenfalle bringen will. So schreibt Cembra, dass es „einfacher“ sei, mehrere Rechnungen zusammenzufassen. „Das ist Humbug. Mit einem Kredit können die Schulden durch die Zinsen noch grösser werden!“, so Klemenz. Punkto Schulden sei Weihnachten eine Hochrisikozeit, so der Experte weiter: „Die Leute konsumieren mehr, kaufen Geschenke. Das löst gerade bei Menschen, die kein Geld haben, einen psychologischen Druck aus. Sie verschulden sich dann, um etwas Geschenke zu kaufen.“ Darum habe Cembra wohl ihren Werbebrief auch ausgerechnet jetzt verschickt… Die Cembra Money Bank weist in einer Stellungnahme die Kritik vehement zurück… Die Bank schreibt zudem, dass sie entschieden gegen aggressive Werbung sei und solche auch nie gemacht habe. Weiterlesen. Ein Blick im Blick auf keine besinnliche Weihnachtsgeschichte. Besinnlicher nimmt es Michèle Binswanger im Tages-Anzeiger – Wie man an Weihnachten Streit vermeidet.