Viele werden wegen Steuern betrieben: automatischer Lohnabzug als Lösung? Hinzugefügt am 5. Dezember 2017 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (Textauszug SRF News und 10vor10-Beitrag vom 4. Dezember 2017 / von Georg Halter) Linke wollen Steuern in Basel-Stadt monatlich vom Lohn abziehen. Diesen Mittwoch entscheidet der Grosse Rat über eine ehemalige Motion des langjährigen Nationalrates Rudolf Rechsteiner. Die Abstimmung wird in der ganzen Schweiz mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt. Anmerkung der VGBZ-Redaktion: Die Motion wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt (siehe nachfolgend). Post von der Steuerbehörde erhält niemand gern. Mehrere hunderttausend Menschen in der Schweiz dürften jedes Jahr sogar mehrfach Post von den Steuerbehörden erhalten. Gemäss einer Studie erhielten 2014 in Basel-Stadt über 10 000 Personen eine Betreibung wegen Steuerschulden, schweizweit waren es über 420 000 Personen. Die tatsächliche Zahl dürfte noch bedeutend höher liegen, da sieben Kantone – darunter der grosse Kanton Wadt – keine Informationen lieferten. Eine Lösung für dieses Problem sieht der Basler SP-Grossrat Rudolf Rechsteiner im automatischen Abzug der Steuern vom Lohn. Er lancierte darum eine Motion mit dieser Forderung. Am Mittwoch kommt die entsprechende Gesetzesänderung ins Basler Parlament. Sagt die Mehrheit Ja, sind Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitenden mit Sitz in Basel verpflichtet, ihren Angestellten 10 Prozent des Lohns direkt abzuziehen und den Steuerbehörden zu überweisen. Die Mitarbeitenden haben allerdings die Möglichkeit, auf diesen direkten Steuerabzug zu verzichten. Während die Basler Initianten hoffen, zum Vorbild für die ganze Schweiz zu werden, befürchten die Wirtschaftsverbände einen Dammbruch. Sie wehren sich dezidiert gegen den automatischen Steuerabzug und sehen das Prinzip der Eigenverantwortung in Gefahr und sprechen von Entmündigung… Der Entscheid des Grossen Rates dürfte knapp ausfallen und in der ganzen Schweiz mit Interesse zur Kenntnis genommen werden. Sagt das Parlament Ja, werden bürgerliche Parteien und die Wirtschaftsverbände das Referendum ergreifen. Das Volk hätte also das letzte Wort. Weiterlesen und zum SRF-Beitrag, 3:38 min, aus 10vor10. (Textauszug aus der BaZ online vom 6. Dezember 2017) Keine Steuer-Direktabzug-Premiere in Basel-Stadt: Der Grosse Rat lehnt die umstrittene SP-Motion ganz knapp ab. In Basel-Stadt werden die Kantonssteuern auch künftig nicht den Angestellten direkt vom Lohn abgezogen. Nach hartem Ringen ist der Grosse Rat am Mittwoch hauchdünn nicht auf eine entsprechende Gesetzesrevision eingetreten.Der so genannte automatisierte freiwillige Direktabzug der direkten Steuern vom Lohn hätte Schulden, Notlagen und administrative Leerläufe wegen unbezahlter Steuern vermeiden sollen. Nach zweistündiger intensiver Debatte trat das Parlament mit 48 gegen 47 Stimmen bei zwei Enthaltungen nicht auf die Vorlage ein. Weiterlesen. Link zu SRF-Beitrag vom 6. Dezember 2017 in der Sendung „Schweiz aktuell“. Der Basler Grosse Rat sagt ultraknapp Nein zum automatischen Steuerabzug vom Lohn. Wer Steuerschulden nicht rechtzeitig begleicht, dem kann das Betreibungsamt den Lohn bis zum betreibungsrechtlichen Existenzminimum einpfänden. Dies kann zu einer nicht mehr endenden Schuldenspirale führen.