Zwangsräumung: 3,5 Tonnen Abfall in Wohnung Hinzugefügt am 15. November 2024 | by Markus Zöbeli | Uncategorized | (Textbeitrag 20 Minuten vom 15. November 2024 / von Alessia Rambaldi) Letzte Woche wurde im Wallis eine Wohnung einer Frau zwangsgeräumt, nachdem sich die Nachbarschaft über üble Gerüche beschwert hatte. Letzte Woche wurde in Martigny VS die Wohnung einer Frau zwangsgeräumt. Auch für die Immobilienverwalterin Eline* war der Zustand der Wohnung schockierend. «Es ist der Horror! Der Geruch ist unerträglich», schildert sie gegenüber«20 Minutes». «Wir haben versucht, ihr zu helfen» Die ersten Beschwerden zur Wohnung der über 60-Jährigen seien vor drei Jahren eingegangen. «Die Nachbarn klagten über den Geruch, der sie daran hinderte, auf ihrem eigenen Balkon zu verweilen. In letzter Zeit liess die Mieterin sogar den Kadaver ihrer Katze draussen trocknen», erzählt Eline. Während der Zwangsräumung habe sie in der 120 Quadratmeter grossen Wohnung unzählige Stapel an Gegenständen, darunter auch Müll und Katzenkot, entdeckt. Aufgrund der Müllstapel seien einige Zimmer nicht zugänglich gewesen, darunter eine Toilette. «Wir haben versucht, ihr zu helfen, ihr mehrere Chancen gegeben. Aber sie wollte nichts davon wissen», bedauert die Immobilienverwalterin. Daraufhin habe die Verwaltung der Mieterin gekündigt. Diese sei mit dem Verlassen der Wohnung einverstanden gewesen. Als es jedoch während des Besuchs einer Reinigungsfirma zu Komplikationen gekommen sei, habe die Polizei einschreiten müssen. «Das tut mir im Herzen weh. Aber ich muss die Interessen des Gebäudes und des Eigentümers verteidigen.» «Die Mieterin hat 3,5 Tonnen Müll angesammelt. Der Bodenbelag muss entfernt und die Küche erneuert werden. Der Geruch ist tief in die Materialien eingedrungen», erklärt Eline. Für die happige Rechnung, welche sie auf rund 80’000 Franken schätzt, werde der Eigentümer aufkommen müssen. Denn: Für Eline sei klar, dass die Mieterin die Summe nicht bezahlen könne. Die betroffene Frau wohne inzwischen in einer neuen Wohnung, ebenfalls im Kanton Wallis. Der neue Vermieter wusste nichts von der alten Wohnsituation, verrät Eline. Er habe sie daraufhin kontaktiert. «Ich habe ihm geraten, monatliche Wohnungsbesichtigungen zu vereinbaren.» Diogenes-Syndrom als Ursache Eline vermutet, dass die Frau am Diogenes-Syndrom leide, wo unter anderem eine grosse Menge an Material angesammelt wird. Ein Psychotherapeut erklärte 20 Minuten in einem früheren Artikel, dass das Messie-Verhalten einen psychologischen Hintergrund habe. «Die ganze Ware ist ein Stellvertreter für Verluste oder verloren gegangene Beziehungen», so Ambühl. Sich von der Ware zu trennen, sei für die Betroffenen oft sehr schwierig. «Es ist eine Art Existenzverlust.» Im Falle einer Zwangsräumung sei das für die Personen besonders schlimm. * Name der Redaktion bekannt.